Alnico-Magnete, eine Legierung aus Aluminium (Al), Nickel (Ni) und Kobalt (Co), gehören aufgrund ihres warmen, reaktionsschnellen Klangs und ihrer historischen Bedeutung in der Musik zu den beliebtesten Tonabnehmern für E-Gitarren. Alnico wurde in den 1930er-Jahren entwickelt und hat legendäre Gitarren von der Fender Stratocaster bis zur Gibson Les Paul angetrieben. Die verschiedenen Güteklassen – Alnico 2, 3, 4, 5 und 8 – werden nach chemischer Zusammensetzung und magnetischer Stärke klassifiziert und beeinflussen alles vom Ausgangspegel bis zum Klangcharakter. Niedrigere Güteklassen (2–4) tendieren zu klassischen, weichen Klängen, die ideal für Blues und Jazz sind, während höhere Güteklassen (5–8) hellere, aggressivere Töne für Rock und Metal liefern. In diesem Leitfaden analysieren wir die Eigenschaften, Klangunterschiede, Ausgangsleistung und praktischen Anwendungen der einzelnen Typen und helfen Ihnen, den richtigen Magneten für Ihren Spielstil auszuwählen.
Inhaltsverzeichnis
- Alnico 2: Warmer Vintage-Ton mit geringer Ausgangsleistung
- Alnico 3: Dunkel und glasig mit der niedrigsten Leistung
- Alnico 4: Ausgewogener EQ mit moderater Leistung
- Alnico 5: Druckvoll und hell mit höherer Leistung
- Alnico 8: Aggressives Kraftpaket mit hoher Leistung
- Schnellvergleichstabelle: Alnico-Magnete im Überblick
- Sicherheitstipps und abschließende Gedanken
Alnico 2: Warmer Vintage-Ton mit geringer Ausgangsleistung
Alnico 2 ist der zweitschwächste Alnico-Magnet mit einer magnetischen Remanenz (Br) von etwa 0,7–0,75 T und damit weniger aggressiv als stärkere Varianten. Das Ergebnis sind Tonabnehmer, die länger sauber bleiben und selbst bei hoher Belastung starke Verzerrungen vermeiden. Alnico 2 wird oft als „Vintage“ bezeichnet und erzeugt einen warmen, weichen Klang mit ausgeprägten mittleren Frequenzen, was ihm einen vollen, abgerundeten Charakter verleiht. Allerdings fehlt ihm die hohe Höhenwiedergabe, sodass er nicht die knackigste Klarheit bietet.
- Ton: Warm und locker, mit Betonung der Mitten für ein sanftes, bluesiges Gefühl.
- Ausgabe: Niedrig – leise durch saubere Verstärker, minimale Verzerrung bei Übersteuerung.
- Anwendungen: Beliebt in klassischen Setups wie frühen Gibson PAF-Humbuckern oder Seymour Duncan-Modellen von 1959, ideal für Jazz, Blues oder Indie-Rock, wo die Subtilität im Vordergrund steht.
Alnico 3: Dunkel und glasig mit der niedrigsten Leistung
Als schwächster Alnico-Magnet (Br ≈ 0,65–0,7 T) liefert Alnico 3 die leisesten, sauberen Töne und die geringste Verzerrung und eignet sich daher perfekt für nuanciertes Spiel. Interessanterweise enthält es kein Kobalt (trotz des „Co“ in Alnico), was zu seinen einzigartigen Eigenschaften beiträgt – im Wesentlichen eine „Al-Ni“-Legierung. Es wurde Mitte der 1950er Jahre in Fender Stratocastern verwendet und ist heute weniger verbreitet, wird aber für seinen dunklen, glasigen Klang mit dezentem Funkeln in den Höhen geschätzt, der die Wärme im unteren Bereich ohne Matschigkeit ausgleicht.
- Ton: Dunkel und glasig, mit klaren Höhen und gedämpften Mitten.
- Ausgabe: Sehr leise – subtil und deutlich, ideal für saubere oder leicht angesteuerte Verstärker.
- Anwendungen: Geeignet für Vintage-Nachbildungen oder Single-Coil-Tonabnehmer in Gitarren im Strat-Stil, hervorragend geeignet für klare Jazz- oder Surf-Rock-Töne.
Alnico 4: Ausgewogener EQ mit moderater Leistung
Alnico 4 ist ein Mittelweg mit stärkerem Magnetismus (Br ≈ 0,8–0,85 T) als 2 oder 3, aber schwächer als 5 oder 8. Es ist nicht so weit verbreitet und wird in Modellen wie dem Seymour Duncan Saturday Night Special verwendet. Seine Stärke sorgt für einen ausgewogenen Frequenzgang und vermeidet extreme Wärme- oder Helligkeitsunterschiede, wodurch es für verschiedene Genres vielseitig einsetzbar ist.
- Ton: Ausgewogen und gleichmäßig, mit sanften Mitten und kontrollierten Höhen/Tiefen.
- Ausgabe: Niedrig bis mittel – lauter als Alnico 3, aber immer noch sauber fokussiert.
- Anwendungen: Ideal für Humbucker in Gitarren, die Klarheit ohne Aggressivität benötigen, wie z. B. bei Alternative-Rock- oder Fusion-Setups.
Alnico 5: Druckvoll und hell mit höherer Leistung

Alnico 5 ist die zweitstärkste Alnico-Sorte (Br ≈ 1,2–1,3 T) und damit die beliebteste Alnico-Sorte. Sie ist ein fester Bestandteil moderner Gitarren. Sie bietet hellere Töne mit verbesserter Klarheit und Definition und eignet sich daher hervorragend für verzerrte Einstellungen, bei denen sich die Töne deutlich abheben. Im Vergleich zu niedrigeren Sorten verzerrt sie leichter, was ihr den Ruf „heißer“ einbringt.
- Ton: Druckvoll und hell, mit starken Höhen und straffen Bässen für eine definierte Artikulation.
- Ausgabe: Moderat – lauter und reaktionsschneller, perfekt für Overdrive.
- Anwendungen: Häufig bei Fender Telecasters, Ibanez-Shred-Gitarren oder DiMarzio-Tonabnehmern, glänzt bei Rock, Hardrock oder Metal, wo es auf die Schärfe ankommt.
Alnico 8: Aggressives Kraftpaket mit hoher Leistung
Alnico 8 ist der stärkste Alnico-Magnet (Br ≈ 0,8–0,9 T, aber mit hoher Koerzitivfeldstärke für anhaltende Leistung). Er kann es in Sachen Aggressivität mit Keramikmagneten aufnehmen. Er verzerrt schnell und erzeugt einen kräftigen, schneidenden Klang, der weit entfernt ist von der sanften Atmosphäre niedrigerer Qualitäten.
- Ton: Hell und aggressiv, mit durchdringenden Höhen und engen Tiefen.
- Ausgabe: Hoch – kraftvoll und körnig, kommt Keramik am nächsten für starke Verzerrung.
- Anwendungen: Reserviert für High-Gain-Tonabnehmer wie die in Metal-Gitarren (z. B. Seymour Duncan Invader), ideal für Thrash, Metal oder Punk.
Schnellvergleichstabelle: Alnico-Magnete im Überblick

Alnico-Typ | Magnetische Stärke (Br) | Tonprofil | Ausgangspegel | Am besten für |
---|---|---|---|---|
Alnico 2 | 0,7-0,75 T | Warm und locker | Niedrig | Blues, Jazz, Vintage |
Alnico 3 | 0,65–0,7 T | Dunkel und glasig | Sehr niedrig | Klare Töne, Surf-Rock |
Alnico 4 | 0,8-0,85 T | Ausgewogen | Niedrig-Mittel | Vielseitig, alternativ |
Alnico 5 | 1,2-1,3 T | Druckvoll und hell | Mäßig | Rock, Hardrock |
Alnico 8 | 0,8–0,9 T (hohe Koerzitivfeldstärke) | Hell und aggressiv | Hoch | Metall, High-Gain |
Sicherheitstipps und abschließende Gedanken
Gehen Sie beim Austausch von Alnico-Magneten in Tonabnehmern vorsichtig vor, um eine Entmagnetisierung durch Hitze oder Stöße zu vermeiden. Verwenden Sie nichtmagnetische Werkzeuge und lassen Sie die Magnete professionell installieren, um Schäden an der Elektronik Ihrer Gitarre zu vermeiden. Testen Sie die Magnete immer in Ihrem Verstärker, da der Klang je nach Saiten, Holzart und Effekten variieren kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Wahl des richtigen Alnico-Magneten verändert den Klang Ihrer Gitarre – von der Vintage-Wärme von Alnico 2 bis zum wilden Biss von Alnico 8. Ob klassischer Fender-Sound oder moderner Shred-Sound – das Verständnis dieser Unterschiede ermöglicht Ihnen bessere Entscheidungen. Bereit für ein Upgrade? Entdecken Sie Marken wie Seymour Duncan oder Fender für Alnico-Tonabnehmer und experimentieren Sie noch heute!
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